Geschichte Grasbergs

Grasberg, das ist der Name einer Gemeinde, die in ihrer jetzigen Form erst durch die Gebietsreform am 01. März 1974 entstand. Der Ursprung Grasbergs ist jedoch bereits im Jahr 1811 zu finden. Dabei ist erstaunlich, dass die Grasberger Kirche schon in den Jahren 1785 bis 1789 entstand und auf Veranlassung des "Königlich Hannoverschen Moorkommissars" Jürgen Christian Findorff auf dem damaligen "Grasberg" - einer sich aus dem Moor erhebenden grünen Fläche - erbaut wurde.

Heute gehören insgesamt 16 ehemalige Ortschaften zur Gemeinde Grasberg. Mit der Gebietsreform wurden die bis dahin eigenständigen Ortschaften Adolphsdorf, Dannenberg, Eickedorf, Huxfeld, Meinershausen, Mittelsmoor, Otterstein, Rautendorf, Schmalenbeck, Seehausen, Tüschendorf, Weinkaufsmoor und Wörpedorf Teile der neu entstandenen politischen Gemeinde Grasberg. Später kamen noch die Ortsteile Wilstedter Moor (1976) und Tarmstedter Moor (1983) dazu.

Den geographischen Mittelpunkt bildet die Ortschaft Grasberg, die sich in den vergangenen Jahrzehnten zum größten Ortsteil entwickelte und der jetzigen Einheitsgemeinde auch den Namen gab. Dabei ist Grasberg die von der Gründung her jüngste Siedlung in diesem Gemeinwesen. Die ältesten Dörfer sind Wörpedorf (gegründet 1751) und Eickedorf (gegründet 1753). Beide gehören zu den ersten planmäßig angelegten Siedlungen der kurhannoverschen Moorkolonisation und entstanden bereits vor der Amtszeit des Moorkommissars Jürgen Christian Findorff.

Offiziell besteht die Ortschaft Grasberg seit dem 01. Januar 1831. Sie war zu jener Zeit eine kleine Siedlung in der Eickedorfer Vorweide, in der seit 1776 elf Anbauern Grund und Boden von den Eickedorfer Kolonisten erworben und Ihre Hofstellen eingerichtet hatten. Ganz in der Nähe wurde dann die heutige Grasberger Kirche erbaut, die mit der aus dem Jahre 1695 stammenden Orgel, die von dem bekannten norddeutschen Orgelbauer Arp Schnitger errichtet wurde, einen Juwel besonderer Art beherbergt.

Die heutigen Ortsteile der Gemeinde Grasberg wurden neben Wörpedorf (1751) und Eickedorf (1753) wie folgt gegründet: Rautendorf (1762); Schmalenbeck (1762); Dannenberg (1780); Tüschendorf (1782); Meinershausen (1785); Grasdorf (1784); Huxfeld (1789); Seehausen (1790); Mittelsmoor (1792); Otterstein (1794); Adolphsdorf (1800); Weinkaufsmoor (1826) und Grasberg (1831). Später kamen noch die Ortsteile Wilstedter Moor (1976) und Tarmstedter Moor (1983) dazu.

Mehr als 250 Jahre sind inzwischen seit der Gründung der ersten Moordörfer in der damals unwirtschaftlichen Landschaft zwischen Bremen, Worpswede, Tarmstedt und Ottersberg vergaben. Mut und Entsagungsbereitschaft gehörten dazu, sich im Moor anzusiedeln und den schweren Boden, in dem es kaum Wege, dafür aber um so mehr Moore, Sümpfe und Wasserflächen gab, zu kultivieren. Oft genug erlagen die ersten Moorbauern Krankheiten, dem Hunger oder gaben vor Verzweiflung auf und gingen – zu damaliger Zeit unter schwerster Strafe stehend – in andere Regionen. Noch ist das geflügelte Wort vergangener Zeiten lebendig und klingt in vieler Ohren: Den Ersten sien Dot, den Tweeten sien Not, den Dritten sien Brot".

Seit ab 1760 Schiffgräben und Abzugsgräben für die weitgehende Entwässerung des Gebietes sorgten, wurde nach und nach das Leben besser, erträglicher. Die harte tägliche Arbeit blieb jedoch. Oftmals war, zumindest in den Anfangsjahren der Moorkolonisation, das Stechen von Torf und der anschließende Verkauf nach Bremen, die einzige finanzielle Einnahme der Bauern, die als Pioniere in diese Gegend kamen.

Später haben immer moderner werdende Maschinen, Gerätschaften und Düngemittel den Boden und die Landschaft verändert. Kaum jemand, der heute im Grasberger Bereich wohnt oder nur durchfährt, kann sich vorstellen, wie es hier vor noch gar nicht langer Zeit ausgesehen haben mag. Fotografieren war damals noch nicht möglich, die Moorbauer hatten etwas anderes zu tun, als ihre Umgebung mit Pinsel auf ein Bild zu übertragen. Vieles wird deshalb im Dunkeln bleiben, vieles lässt sich nur noch erahnen.

(Quelle: www.grasberg.de)